Was wäre, wenn...

27 Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; 28 und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist (1 Kor 1,27.28 LUT).
Was wäre, wenn die Welt schon lange in die Gemeinde eingezogen ist? Was, wenn diese Maßstäbe heute gelten? Was, wenn wir heute in einem Gottesdienst sitzen den Gott schon lange nur noch sporadisch besucht?
Für die heutige Gemeinde zählen folgende Dinge: Wie viele Menschen kommen in deinen Gottesdienst? Wie viele heilige Abläufe braucht es, um die tausendköpfigen Schafherden zu mästen? Wie gesalbt ist dein Pastor (und manchmal einziger Priester)?
Kann es sein, dass die heutigen Gemeindestrukturen...
...1. nicht biblisch sind?
...2. die Heiligen behindern?
...3. Gottes Wirken behindern?
...4. Wachstum nach biblischem Maßstab verhindern?
1. Glaub es, oder nicht, wir lesen die Apostelgeschichte mit einer Brille: Die Heiligen trafen sich nicht immer alle komplett – oder hattest du schon mal mehr als 3000 Homies bei dir zu Hause? Was damals – von großen Stadttreffen ergänzt – geschah, nennt man heute Hauskirche: Eine handvoll Menschen aß zusammen, betete, prophezeite, teilte Leben, sang, und – jetzt kommt der Schock – feierte daheim das Abendmahl, ohne Priester, als richtiges Mahl.
2. Was ist spontaner zu planen? Acht Freunde zum Eisessen einzuladen oder eine 40-köpfige Gruppe zusammenzuscharen? Es ist offensichtlich, was mehr Eigendynamik hat, was mehr Freiheit zum Ausprobieren von Gaben ermöglicht, was mündiger macht, was den Einzelnen besser integriert, was seelsorgerlich günstiger ist, wo man mehr vom Gegenüber kennen lernt.
3. Ich glaube, das Thema Eigendynamik kann man auch mit dem Punkt Leitung des Heiligen Geistes vergleichen. Vieles ist schon bei Punkt 2 angesprochen worden.
4. Ein ist sicher: Wenn die Ernte im Spätregen eingefahren wird, dann Gnade denjenigen, die mehr als zwanzig Personen Gemeinde nennen. Wie soll man in einer riesigen Gemeinde riesige Mengen von frisch bekehrten Leuten zu Jüngern machen?

Wie wär's mit einfachen Gemeinschaften von Gläubigen zuhause?

In Indien wuchs eine dreißig Mann starke Hausgemeindetruppe zu Hunderttausenden an – innerhalb von ein paar Jahren. Auch in Europa ist eine echte, lebendige Anteilnahme an geistlichen Geschwistern Mangelware und wird gebraucht.
Übrigens: Wenn die Verfolgung kommt, dann Gnade den großen Gemeinden...
Wie wär’s wenn die Christenheit aufhört ein neues Programm zu entwickeln, und endlich mal zur Ruhe kommt weil sie nicht weiter weiß – vielleicht käme sie dann auf die Idee, nicht das Etikett sondern mal die Verpackung zu ändern. Gott würde es sicher freuen. Irgendwie war die Wahrheit schon immer simpel, wenig pompös und sogar unpopulär. Die Wahrheit über Gemeinde lautet: Jesus befiehlt, Jünger zu machen und er wird die Gemeinde bauen. Warum setzen wir uns hin und wollen genau die umgedrehte Reihenfolge? Wer jetzt noch keine Jüngerschaft für sinnvoll hält, wird es spätestens in der allerletzten Zeit einsehen müssen – bloß das wäre schade, weil es dann zu spät für die Vorbereitung ist.

Auch Hausgemeinde kann zur Etikett für Religion werden. Es ist deshalb wichtig, dass wir vor allem auf die wenigen wirklich offenen Personen fokussiert sind, die von uns Anleitung in der Nachfolge von Jesus haben wollen. Es sind die Personen des Friedens, die Jünger.

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