Brüder und Freunde

Heute Morgen habe ich im Johannesevangelium gelesen und war berührt von diesen Zeilen:
Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott (Joh 20,17)!
Brüder. Da spricht ein Mann, der die dreieinhalb seiner intensivsten Jahre mit elf wichtigen Azubis verbracht hat. Er hatte seine Freude und seinen Ärger mit ihnen, musste sie bewahren und schickte sie dann wieder ins eiskalte Wasser. Und das solange, bis aus diesen Azubis seine Freunde wurden. Und das nicht auch Nettigkeit, sondern weil sie schlussendlich erkannten, wer Jesus ist und woher er kommt. Unser Herr hat hier eine ganz besondere Beziehung für seine Nachfolger vorbereitet. Eine Beziehung, die uns ungewohnt erscheint und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Diese Freundschaft basiert zuallererst auf der Annahme, Nachfolge und Verherrlichung des Sohnes Gottes durch und in meinem Leben. Sind wir persönlich schon an dieser Stelle, dass wir unseren Freund und Bruder Jesus besser kennen lernen?

Und noch etwas beschäftigt mich hier. Diese Freundschaften sind auf dieser Erde entstanden und Jesus hat uns auf dieser Erde den Gewinn von einer Hundertschaft an Familie angekündigt. Wo sind also die geistlich starken, gewachsenen Familien in unserem Leben? Wo sind die geteilten Terminkalender, Wohnungen, Kühlschränke, Kämpfe, Missionsausflüge und Erfolge? Wo stellen wir uns mit dieser Welt noch gleich, wo wir Abstand bräuchten von dieser klinischen, widerwärtigen "Ja,-mir-geht's-voll-gut-und-so"-Mentalität.

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