Schwerpunkt: Jüngerschaft. I

Einleitung: Das Leben Gottes liegt zwischen Mc-Donaldisierung auf der einen und gesetzloser Anarchie auf der anderen Seite

Als ich zusammen mit anderen Brüdern vor Jahren aus verschiedenen christlichen Bewegungen, Gemeinden und Kirchen floh wollten wir alles – nur nicht erneut ein anderes System oder Geschäftsmodell errichten.

Ein Scheren aller Gläubigen über einen Kamm war uns zu oft vorgekommen und es hatte keine guten Früchte gebracht. Systematisierte Trainingskurrikula wie in bestimmten Jüngerschaftstrainingsbewegungen (= Discipleship Training Movements = DTM) war für uns deshalb ausgeschlossen. Wir wollten viel Leben und Erfahrungen mit Geschwistern teilen und sehen, dass neue Gläubige selbst von Gott bewegt werden und zusammen mit uns lernen. 

Nur leider hat ein fehlender Fokus auf eines der zentralen Gebote Jesu durch unseren Ungehorsam einen sehr negativen Einfluss auf Menschen gehabt: Ohne andere Menschen proaktiv in Jüngerschaft zu bringen und zu begleiten, kam es nicht zu Charakterveränderungen, zu nur wenig Erkenntnis, weniger Sicherheit vor Verführungen und deshalb auch nicht zu einer automatischen Aussortierung von falsch Bekehrten. Uns ist aus diesem Grund eine geistliche Gemeinschaft Ende diesen Jahres gespalten wurden, weil für einige neu Bekehrte keine Grundlagen gelegt wurden und weil bestimmte Menschen aktiv in ihrer Bitternis uns gegenüber verharren wollten, andere vergifteten und von der Einfachheit in Christus heraus führten – in die Arme von falschen Propheten (Kundalini-Geist/Evangelium der billigen Gnade/falscher Jesus, der sich mit allen verbrüdert). 

Aus diesem Grund mussten wir an das Thema Jüngerschaft heran gehen. Denn am Ende sollen wir alle Gebote Jesu zu halten lernen – und jenes Wissen und jene Fähigkeiten weitergeben. Um andere Geschwister an unseren Fehlern, Erkenntnissen und Ideen teilhaben zu lassen werde ich auf diesem Blog etappenweise Anregungen zu Jüngerschaft veröffentlichen. Ihr könnt die Texte nehmen und selbst – und auch mit anderen Gläubigen durchgehen oder als Vorbereitung umändern – sodass der Sinn noch derselbe bleibt. Wenn du an einem Video in ungarischer Sprache mit diesen Inhalten interessiert bist, schau hier bei unserem Bruder Attila Váradi. Nach wie vor sind wir für eine Art von Jüngerschaft die zuallererst im alltäglichen Leben passiert und nicht 1-2x wöchentlich rund um einen Tisch mit ausgedruckten Materialien. 

Die erste Ekklesia in Jerusalem entstand aus harter, strenger Predigt mit Aufrufen zu Bekehrung und Versenken in Wasser. Diesen folgten die Menschen und ihre Gemeinschaft wurde so beschrieben: 

Die also, die sein Wort (begrüßten und) gerne aufnahmen, wurden getauft. An jenem Tage wurden etwa dreitausend Seelen hinzugefügt. Sie waren beharrlich bei der Unterweisung der Apostel und der Gemeinschaft und dem Brechen des Brotes und den Gebeten. Und es kam Furcht über jede Seele. Auch geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle Glaubenden pflegten beisammen zu sein und hatten alles gemeinsam. Und die Besitztümer und die Güter verkauften sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte. Und mit Einmütigkeit waren sie Tag für Tag beharrlich in der Tempelstätte, und in den einzelnen Häusern brachen sie das Brot; dabei nahmen sie [ihren] Anteil an Speise in Frohlocken und Einfalt des Herzens, priesen Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Und täglich fügte der Herr zur Gemeinde hinzu die, die gerettet wurden (Apostelgeschichte 2,41-47, Jantzen-Bibel 2011).

Die Eigenschaften der erweckten Ekklesia sind also folgende:

    • begrüßende Aufnahme der Bußpredigt und Beerdigung des „Ich“ im Wasser, in den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes hinein und aufgrund des Namens Jesu

    • tägliches Hinzufügen neuer Gläubiger zur Ekklesia durch Gott – das war so gewichtig, dass es zweimal im Text erwähnt wird

    • Beharrliches Anhalten der Gläubigen (also gemeinsame Tätigkeit) in folgenden Tätigkeiten:

        ◦ Aufnahme der Lehre (Griech.: Didache) der Apostel (der von Gott Abgestellten), welche den Darlegungsgrund Gottes (Griech.: Logos, das Wort Gottes) mit den neuen Jüngern teilten. Didache ist dabei ein Wort, was auch für militärische Vorschriften und Disziplin gebraucht wurde, sodass es um eine ganzheitliche Unterweisung in gruppenbezogenen Verhaltensweisen geht. Es ist das erste Zeichen eines neuen Jüngers, dass er diese Unterweisungen der Apostel als Wort Gottes annimmt. In ähnlicher Weise wie in Matthäus 7,28 die Menschen durch die Lehre (Didache) von Jesus ergriffen waren (Jesus sprach Logos, der Darlegungsgrund Gottes) – so sollen die Menschen die Lehren der Apostel – für jeden ganz einfach im Neuen Testament zu finden – als Wort Gottes annehmen (vgl. hierzu Apostelgeschichte 2,42 mit Apostelgeschichte 6,4). Wann auch immer jemand vorgibt ein Jünger von Jesus zu sein und dann offensichtlich nicht an der eindeutigen Offenbarung des Evangelien und Briefe des Neuen Testamentes festhält, ist etwas ganz sicher faul und der Verdacht wird sich früher oder später bestätigen müssen, dass da kein Nachfolger von Jesus vor mir steht. 

        ◦ Gemeinschaft mit den Gläubigen. Wenn es hier um ein beharrliches Anhalten geht, wird eine wöchentliche Zusammenkunft – weder in  einer Kirche, noch in einer aufstrebenden Discipleship Training Group – ausreichen. Ein ständiger Kontakt, eine ständige Zeit zusammen ist ein Muss, um nicht aus der Reihe zu tanzen oder emotional, körperlich oder geistlichen Angriffen schutzlos ausgesetzt zu sein. Es steckt ein wahrer Segen in geistlichen Lebensgemeinschaften, in denen Jünger zusammen wohnen, Kühlschrank, Haus und Freizeit teilen. Dies ist weder immer entspannend, noch immer unangenehm. Es ist einfach anders als in der westlichen Kultur angestrebt. Jedoch werden hier die Schnitzer, unbewussten Sünden, die blinden Flecken und geistlichen Ungereimtheiten offen. Denn für zwei Stunden pro Woche kann ich gut reden und gut aussehen. Aber im Alltag wird sich zeigen, wo meine persönlichen Stärken und Schwächen wirklich sind. 

        ◦ Zerbrechen des Brotes und Essen waren für sie eine Freude und wurde in Einfalt  (griech. aphelotes = Fehlen von Steinen des Anstoßes auf einem Weg)  des Herzens praktiziert. Nach dem oben in der Einleitung beschriebenen Verrat einiger falscher Konvertiten ging mir die Beschaffenheit des Herzens der ersten Jünger nicht mehr aus dem Sinn. Was heißt es, in seinem Herzen keinen Stein des Anstoßes zu haben? Der Judasbrief zeigt uns viele Negativbeispiele: Rund um den Vers 12 gibt es Hinweise auf heimlich eingeschlichene, lustgetriebene, sich selbst weidende autoritätsverachtende Spötter die als verborgene Klippen bezeichnet werden. Die Gefahr eines Schiffbruchs ist um ein vielfaches höher, wenn die Felsen im Meer nicht sichtbar sind und sich nur knapp unter der Wasseroberfläche befinden. Viele Gläubige – die frisch wiedergeborenen, sowie die stolzen können von solcherart Blendern verführt werden bis sie im Glauben Schiffbruch erleiden. Das Gegenteil davon sind Jünger die - sich täglich treffend - ehrlich miteinander umgehen, ihre Lüste verleugnen, andere höher achten als sich selbst und sich gegenseitig unterordnen. Wenn in so einer geistlichen Alltagsgemeinschaft das Abendmahl gehalten wird, ist das eine Verkündigung des Todes von Jesus bis zu Seiner Wiederkunft die bedeutsam ist durch die größere Sündenerkenntnis und die Heiligungsprozesse.

        ◦ Gebet – nicht als Zeitbeschäftigung in einer Gruppe, als obligatorisches Übel vor oder nach dem „Hauptteil“ einer Versammlung, sondern als Hintreten vor Gott, um Probleme und Anliegen lösungsorientiert (also schon nach Gottes Willen ausgerichtet) vom Vater zu erbitten. Solche Gebete werden schlussendlich erhört, sodass Dinge so geschehen wie sie Gottes Wille sind (vgl. Apostelgeschichte 4,24-32; Johannes 14,13.14; 1. Johannes 4,14.15) 

    • Furcht kommt über jede Seele: Den Ungläubigen als Warnung und Aufruf zur Umkehr und den Jüngern wird durch Gottesfurcht der schmale Weg angezeigt.

Zeichen und Wunder passieren durch die erfahreneren Jünger, da Gott das Wort Gottes durch diese Taten bestätigte (vgl. Apostelgeschichte 4,33 und Markus 16,20).

    • Alle Gläubigen sind zusammen (das zweite mal wird diese Eigenschaft in dem Textabschnitt erwähnt, was eine sehr offensichtliche Besonderheit darstellt).

    • Verkaufen der Güter und Teilen des Besitzes unter den Bedürftigen basierend auf Jesu Grundsätzen und Geboten (vgl. Markus 10,21; Lukas 14,33).

    • Großversammlung an den öffentlichen Orten und gleichzeitige Gemeinschaft inkl. Herrenmahl (auch doppelt aufgezählt) – verstreut in den verschiedenen Häusern mit wechselnder „Belegung“

    • Preisen Gottes

    • Gunst/Gnade vor dem ganzen Volk. Warum es zu dieser Gunst kam, kann man eventuell erahnen, wenn man sich erinnert daran, dass das Volk auch Jesus respektierte, weil er mit Kraft lehrte und gute Taten (Wunder, Zeichen, Heilungen) unter dem Volk tat – so wie die Jünger später in gleicher Weise. Die Jünger dachten auch an die Armen unter dem Volk. Gleichzeitig hatte möglicherweise auch das kühne Auftreten (nicht zu verwechseln mit Rebellion) einfacher, gläubiger Menschen gegenüber der religiös-unterdrückenden Elite des Volkes einen Einfluss auf die Gunst der Jünger beim Volk. 

Der absolut leichteste Weg, in Jüngerschaft einzutreten

Der absolut leichteste Weg mit deiner Jüngerschaft zu beginnen ist: sturer Gehorsam mit kindlichem Glauben. Deshalb ist die Idee, die Evangelien in kleinen Stücken zu lesen und alle Sätze zu markieren oder herauszuschreiben, bei denen Jesus eine Aufforderung oder einen Aufruf (also ein Gebot) ausspricht. Beispiele sind: „Betet aber [...]“, „Zuerst ziehe den Balken aus deinem Auge“, „Hütet euch [...]“. Diese Gebote müssen dann begriffen und umgesetzt werden und das ist Aufgabe der Jünger. Daran lässt sich sehr einfach messen, wie groß mein Gehorsam ist. Das Niveau so einer Aufgabe ist so einfach, dass ich nicht 5 Jahre im Glauben sein muss um zu verstehen, was ich machen soll. Ich brauche keine Erklärungen, Bibelkommentare oder sonstiges. Diese Praxis basiert auf der Idee, dass es nicht wichtig ist, was wir noch nicht verstehen oder noch nicht wissen, sondern, dass es wichtig ist das anzuwenden, was wir schon gehört und gelesen haben. Dies ist die schnellste und unkomplizierteste Idee von Jüngerschaft. Ein alter Erweckungsprediger sagte das zu diesem Thema: 

“Some day someone is going to pick up this book [The Bible] and believe it, and put us all to shame” Leonard Ravenhill.

„Eines Tages wird jemand dieses Buch [Die Bibel] nehmen und es glauben, und uns alle beschämen“ Leonard Ravenhill [Übersetzung durch mich]. 

Trotz allem sehen wir es als sehr wichtig an, bestimmte Grundlagen zu geben weil ansonsten die Jünger nur unzureichend wissen könnten, was ihre Aufgabe ist, in welcher Situation und Identität sie sind und welche Rechte und Pflichten es gibt. Deshalb werden auch nach diesem Post noch ein paar weitere Einheiten – mehr oder weniger Begriffsdefinitionen folgen. Den Anfang gebe ich mir einer Definition für Jünger und Jüngerschaft.  

1. Was ist Jüngerschaft?

Weil uns der postmoderne Zeitgeist gelehrt hat, dass wir unseren eigenen Ideen, unserem eigenen Willen und unserem eigenen Nutzen hinterherlaufen, müssen wir über Jüngerschaft reden.

Jesus hat uns den Auftrag zu Jüngerschaft gegeben. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, müssen wir uns im Klaren sein, was Jüngerschaft bedeutet und wie man hinein kommt - Beispiel: Matthäus 28,19-20:

Die klassische Übersetzung ist so:

So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Matthäus 28,19-20 SCH2000)

Hier sind ein paar kritische Sachen markiert und mit Markierungen versehen:

So geht nun hin [im GT eine abgeschlossene Handlung: deshalb, (vorher/schlussendlich) losgegangen] [und] macht zu Jüngern [im GT eine abgeschlossene Handlung: bejüngert/ weist in das Handwerk ein (was eine einmalige, abgeschlossene Handlung ist)] alle Völker, und tauft [im GT eine andauernde o. Wiederkehrende Handlung: sie versenkend] sie auf den Namen [im GT : hinein in den Namen=in die Identität] des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten [im GT eine andauernde o. wiederkehrende Handlung: sie alles zu halten lehrend], was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Matthäus 28,19-20 SCH2000 + meine Hervorhebungen zu undeutlichen Phrasen; Anmerkungen in eckigen Klammern)

Man sollte es wohl eher so sagen: 

„Deshalb losgegangen [ungefähr: nach dem Losgehen] weist alle Völker (in Jüngerschaft) ein: sie hinein in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes versenkend; sie alles zu halten lehrend, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen“ (Matthäus 28,19.20; in Anlehnung an SCH2000; Änderungen in kursiv) 

Die hervorgehobenen Stellen zeigen folgendes:

Laut Matthäus 28 kann ich Menschen nur zu Jüngern machen, wenn ich hingegangen bin. Also, wenn ich nicht nur die Bereitschaft habe sondern mich auch aufgemacht habe. 

Laut Matthäus 28 ist die Art und Weise wie ich Jünger mache [„bejüngere“]: 

    1. sie taufen [untertauchen, vollkommen in Wasser versenken] und 

    2. sie lehren alles zu halten, was Jesus befohlen hat.

Deswegen wird eine Jüngerschaftsanleitung immer beginnen, jemanden in Tod und Auferstehung Jesu zu versenken und erst danach beginnen, in ein Leben anzuleiten – und zwar aufgebaut auf dem, was Jesus geboten hat und wie Er gelebt hat. 

Was ist ein Jünger?

Ein Jünger. Oder treffender: Ein Praktikant. Bild zeigt: Im Hintergrund ein Mann mit weißem Kittel in einem Ingenieurslabor/-Werkstatt. Im Vordergrund eine Werkbank, auf der ein Rohr im Schraubstock eingespannt ist.

Begriffsklärung: 

bejüngern: (μαθητεύω / Matheteuo) (G3100)

= jemanden als Lehrling aufnehmen oder Lehrling werden

Das Wort wurde benutzt, um zu zeigen, dass jemand lernt, jemand etwas erfährt, als Schüler lernt, Verhaltensweisen übernommen hat und sie durchführt (z.B. Tanz, Medizin, Philosophische Denkweise und Rhetorik) (s. LSJ). Zusammengesetzt kann man also sagen: 

Jünger sein bedeutet folglich, dass ich als Lehrling praktisch erfahrbar Verhaltensweisen lerne. So einen Menschen nennen wir heute entweder Praktikant, Trainee oder Azubi. Bejüngern/Einweisen bedeutet also jemandem zu helfen, ein Praktikant zu werden und ihm die praktischen Dinge beizubringen, jemanden auszubilden/fortzubilden/weiterzubilden/einzuweisen/anzuleiten. 

Hier ein Vergleich zur Handwerksausbildung: 

    • Zuerst musst du wissen, welchen Beruf du da ergreifst!

    • Du musst wissen, welche Konsequenzen die Wahl hat, welches Verhalten, Vor- und Nachzüge dein Berufsstand mit sich bringt. Ein Dachdeckerlehrling kann sich z.B. nicht auf einer Höhenangst ausruhen.

        ◦ Du lernst so zu sein und zu handeln wie Jesus: Er hat Buße und das nahende Königreich Gottes gepredigt, Wunder getan, geheilt, Dämonen ausgetrieben, die religiösen Gottesdienstbesucher verprellt, sein weltliches Leben verlassen und andere aufgerufen genau dasselbe zu tun. 

        ◦ Wenn du es also hasst, was Er gemacht hat, wenn du dich schämst dafür was Jesus getan hat oder wie andere Menschen über Jesus denken, überlege dir gut, ob du ein Jünger werden willst.

    • Bei Zustimmung des Meisters und deiner Bereitschaft wirst du aufgenommen und bekommst dein Werkzeug. Dann wird dir gezeigt, was du damit machen kannst. 

  • Anwendung: Zuerst hilfst du jemandem, die göttliche Natur durch Wasser- und Geistestaufe zu erhalten; danach hilfst du ihm damit (=der neuen Natur, den neuen Rechten und Pflichten, den neuen Fähigkeiten und Verhaltensweisen) umzugehen und alles anzuwenden. 

Praktische Frage: Woran erkenne ich, dass jemand bereit für Taufe ist? Wie war es bei dir?

    • nicht nur Trauer/Erschütterung über eigene Sünde; könnte auch Selbstmitleid und Hoffnung auf besseres Leben sein

        ◦ Was hat Gott für eine Rolle dabei gespielt? „Ich habe gegen den Himmel und dich gesündigt“

        ◦ Motivation: kein Fremdkörper oder Hindernis für Gott mehr sein

    • Man muss zusätzlich Gottes Finger auf Leben sehen.

    • wenn Wort auf guten Boden (das Herz) gefallen ist, dann muss Durst an Wort Gottes sichtbar sein

    • Bereitschaft, gehorsam Jesus nachzufolgen: 

        ◦ so wie Jesus denken, fühlen, handeln, leiden

        ◦ absoluter Gehorsam deinem Herrn und Meister gegenüber – egal, wie abwegig Seine Wege mit dir sind (Warum das wichtig ist, wird an späterer Stelle klarer)

Kurze Liste von Problemen, welche bei Jüngern auftreten könnten (anhand vom Gleichnis der vier Böden):

Wenn jemand Schwierigkeiten beim Eintritt in das Königreich Gottes hat, oder sich später zeigt, dass derjenige in Gefahr ist vom Glauben abzugleiten, könnte es laut Matthäus 13, Markus 4 und Lukas 8 daran liegen, dass jemand:

    • auf dem 1. Boden anderen Menschen erlaubt, auf dem Wort Gottes (Jesus und Sein Wort) herumzutrampeln und Dämonen das Wort schließlich wegnehmen – ohne dass jemals neues Leben entstanden wäre

    • Auf dem 2. Boden sehr schnell und sehr oberflächlich begeistert ist, aber aufgrund von Verfolgungen oder Schwierigkeiten aufgrund des Wortes Gottes (Jesus und Sein Wort) auch schnell wieder am Wort Anstoß nimmt, abstirbt und keine ewige Frucht bringt

    • Auf dem 2. Boden ein anhaltendes Bombardement mit Sorgen und Gedanken rund um alle weltlichen Dinge und Versorgungsfragen zulässt und deshalb das Wort Gottes (Jesus und Sein Wort) im Herzen erstickt wird und keine Frucht bringt. 

Wenn du zu den vier Böden weitere Informationen suchst, kannst du hier evtl. Anregungen finden: 

GEHEIMNIS DER GOTTSELIGKEIT I - EINFÜHRUNG. Q&A.

GEHEIMNIS DER GOTTSELIGKEIT II - ZWECK + LESEINSTRUKTIONEN

Zusammenfassung

Ich habe angefangen mit einer Erklärung, dass wir weder einen systematischen, für alle gültigen Studienplan für Jünger erstellen sollten, noch die Jünger einfach sich selbst überlassen dürfen. Jüngerschaft passiert vor allem in der Beschäftigung mit den Praktikanten Jesu mitten im Alltag - zum Beispiel in Lebensgemeinschaften.

Die erste Gemeinde hatte bestimmte Eigenschaften, welche in unseren Gemeinschaften von Jüngern sichtbar werden sollten.  Die zwei mehrfach genannten sind die tägliche Gemeinschaft, während zusammen das Abendmahl gehalten wurde. 

Ein komplett einfacher Ansatz für Jüngerschaft ist, die Evangelien zu lesen und jegliche Äußerung von Jesus zu markieren, welche einen Aufruf, einen Befehl oder ein Verbot enthalten. Diese Sätze sollen dann sofort in den Alltag einfließen, um einen kindlichen Gehorsam im Leben zu etablieren. 

Im Missionsbefehl (Matthäus 28,19.20) sehen wir, dass wir nur bejüngern können, wenn wir auch selber bereitwillig losgegangen sind, um Praktikanten von Jesus zu finden. Der erste Schritt in die Jüngerschaft ist das Überschlagen der Kosten, Rechte und Pflichten eines Azubis und dann die Buße und Wiedergeburt aus Wasser und Geist heraus. Natürlich muss eine Reue des Lebens, ein Wille der Selbsteliminierung, Hunger nach dem Wort Gottes, Gottes Finger auf dem Leben und Gehorsam sichtbar sein. Bei der sogenannten "Taufe" werden die Praktikanten - rechtlich basierend auf dem Leben, Sterben und Auferstehen von Jesus  - in die Identität von Gott versenkt. Dann sollen wir die Azubis anleiten, alles zu halten was Jesus befohlen hat. Es muss klar sein, dass ein Jünger jemand ist, der praktisch in eine Tätigkeit eingeführt wird, welche komplett dem Leben, Denken und Handeln des Meisters entspricht - in dem Falle: Jesus, dem Messias. 

Falls jemand Schwierigkeiten hat, ein Jünger zu werden oder zu sein, muss der ältere Jünger überlegen, ob andere Menschen noch falsche Dinge predigen und Satan deshalb das gute Wort Gottes aus dem Leben des neuen Praktikanten stehlen kann. Möglich wäre auch, dass der Jünger nur oberflächlich alles angenommen hat, aber nun bei Schwierigkeiten und Verfolgung über das Wort Gottes stolpert und dabei ist, vom Glauben abzufallen. Eine dritte Möglichkeit könnte sein, dass der neue Praktikant zu viel über weltliche Dinge, Sorgen und die Hoffnung des betrügerischen Reichtums nachsinnt und deshalb das Wort Gottes erstickt wird und abstirbt.


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